Balkonkraftwerk

Wie du mit einem Balkonkraftwerk deinen eigenen Solarstrom erzeugst

Du hast kein Dach zur Verfügung, um eine Photovoltaikanlage zu nutzen? Macht nichts, denn mittlerweile kannst du sogar auf deinem Balkon Solarstrom erzeugen. Das System ist einfach, leicht zu installieren und benötigt im Prinzip nur eine Steckdose. Trotzdem gibt es einige Unterschiede, Details und Vorschriften, die du kennen solltest, damit du dich für die passende Mini-Solaranlage entscheiden kannst.


Was ist ein Balkonkraftwerk?

Die Mini-Solaranlage für den Balkon funktioniert nach demselben Prinzip wie jede andere Photovoltaikanlage: Das Sonnenlicht wird auf Modulen eingefangen und von der Anlage in Strom umgewandelt. Allerdings wird die Energie bei den Geräten für den Balkon (oder auch die Terrasse) direkt per Stecker in den Stromkreis der Wohnung bzw. des Hauses eingespeist. Deshalb wird das Gerät teilweise auch Stecker-Voltaik genannt. Der gewonnene Strom ist übrigens an allen Steckdosen des jeweiligen Stromkreises verfügbar.

Die Solarmodule eines Balkonkraftwerks sind wesentlich kleiner als jene einer Photovoltaikanlage fürs Dach. Zur Umwandlung des gespeicherten Gleichstroms dient der sogenannte Wechselrichter. Er wandelt die Energie in „brauchbaren“ Wechselstrom um. Als Stecker zur Verbindung mit dem Stromkreis kann ein Schuko-Stecker benutzt werden. Eine speziell erarbeitete Norm des Verbandes der Elektrotechnik (VDE) empfiehlt dagegen die Verwendung einer bestimmten Energiesteckvorrichtung zum Anschluss ans eigene Stromnetz (Wieland-Stecker) – Schutzkontakt-Steckdosen seien lediglich für elektrische Verbrauchsgeräte geeignet.

Rechtlich bindend ist das nicht, jedoch könnte es relevant bezüglich der Haftung bei möglichen Schäden sein. Wirklich geklärt ist dieser Aspekt noch nicht. Wer auf Nummer sicher gehen und eine Überlastung des Stromnetzes zuverlässig vermeiden möchte, schafft sich lieber gleich die geforderte Energiesteckvorrichtung an. Preislich macht sie nur einen Bruchteil der Anlage aus, allerdings muss die Montage mittels Energiesteckdose von Fachpersonal durchgeführt werden.

Der Betrieb einer Mini-Solaranlage ist seit 2018 für Privatleute gesetzlich erlaubt. Doch obwohl es keine spezielle Genehmigung braucht, ist die Anlage anmeldepflichtig. Auch für die Montage am äußerlich sichtbaren Bereich des Balkons braucht es unter Umständen eine Genehmigung des Vermieters oder der Hausverwaltung.



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Ein Balkonraftwerk in Aktion!





Was bedeutet Balkonkraftwerk 600W?

Damit ist die Leistungs-Obergrenze von 600 Watt gemeint. Sie gilt für alle Balkonkraftwerke, die in Eigenregie installiert werden dürfen. Wie so oft liegt auch dieser Regelung eine Norm zugrunde: Laut der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) muss sichergestellt sein, dass Nutzer keine eigenen Anlagen installieren, die eine schädliche Wirkung auf das Elektrizitätsversorgungsnetz haben könnten. Dabei wurde der Grenzwert von 600 Watt ermittelt und festgelegt. Das entspricht etwa einem Solarmodul mit einer Fläche von drei Quadratmetern. Üblich ist der Einsatz von ein oder zwei Modulen, es gibt jedoch auch kleinere Exemplare, sodass drei oder vier Elemente eingesetzt werden können, um unterhalb des Grenzwerts zu bleiben.

Was versteht man unter einem Balkonkraftwerk mit Speicher?

Balkonkraftwerke in der üblichen Ausführung sind nicht in der Lage, die gewonnene Energie zu speichern. Sprich, wenn dein Gerät um die Mittagszeit eine nennenswerte Strommenge generiert, jedoch keine Waschmaschine läuft, um diese Energie auch zu nutzen, geht der Strom verloren. Auch ist es mit den derzeit erhältlichen Modellen in der Regel nicht möglich, gewonnene und nicht benötigte Energie ins öffentliche Netz einzuspeisen und somit auf diese Weise einen Vorteil zu generieren. Im Alltag ist es jedoch kaum machbar, den ganzen Tag auf die nötige Sonne zu warten, um den Waschgang zu starten. Für dieses Problem ist ein Balkonkraftwerk mit Speicher die optimale Lösung, da der Akku die momentan nicht benötigte Energie zur späteren Nutzung speichert.

Praktisch: das Balkonkraftwerk Komplettset

Balkon-Solaranlagen bestehen aus einem oder mehreren Solarmodulen, dem Wechselrichter und den Verbindungskabeln (eines davon zumeist mit Schuko-Stecker). In einem Komplettset ist üblicherweise auch das Montagematerial enthalten. Beim Wechselrichter unbedingt darauf achten, dass er eine Konformitätserklärung nach VDE AR 4105 enthält, ansonsten darf er nicht ans Stromnetz angeschlossen werden. Mittlerweile sind so viele Modelle auf dem Markt, dass auch der Umfang der Komplettsets variiert. Sinnvoll ist es beispielsweise, darauf zu achten, ob ein Wechselzähler inklusive ist. Teilweise ist das Monitoring auch in den Wechselrichter integriert und kann mit einem externen Gerät ausgelesen werden.

Lebensdauer und Leistung

Die Lebensdauer eines Solarmoduls kann bis zu 25 Jahre betragen. Das ist eine Maximal-Angabe; die tatsächlich erreichbare Nutzungsdauer kann je nach Modell und Ausführung schwanken. Auch für die Leistung gibt es grobe Richtwerte. Im Allgemeinen kannst du mit einer Stromerzeugung von knapp 300 kWh pro Jahr rechnen. Bei einem (geringen) jährlichen Gesamtverbrauch von 1.200 kWh macht die Einspeisung per Solaranlage damit rund ein Viertel aus.

Tipps für Mieter

Sofern die Mini-Solaranlage von außen nicht sichtbar ist, dürfte sich niemand daran stören. Anders ist es, wenn du dein Kraftwerk so platzierst, dass es Einfluss „auf das Erscheinungsbild“ einer Wohnanlage nimmt. Und das ist gerade in den Positionen der Fall, in denen du die beste Ausbeute erwarten kannst – also auf der Balkonbrüstung oder im oberen Fassadenbereich. Solange Balkon-Solaranlagen nicht zum üblichen Erscheinungsbild zählen (wie mancherorts Satellitenschüsseln), ist eine Genehmigung des Hausbesitzers bzw. Verwalters nötig. Hier würde ich kein Risiko eingehen, etwa die Anlage auf gut Glück anschaffen. Die gute Nachricht: Energiesparen und Nachhaltigkeit sind mittlerweile derart populäre Themen, dass eine Absage seitens des Immobilienbesitzers schon sehr gut begründet sein müsste. Das kann auch als Argumentationshilfe benutzt werden – ebenso die weit verbreiteten Photovoltaikanlagen auf Hausdächern, die ebenso sichtbar sind, an denen sich aber kein Mensch stört.

Wo muss ich mein Balkonkraftwerk anmelden?

Eine Balkon-Solaranlage muss beim Netzbetreiber und bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Der Netzbetreiber ist derjenige, der die Stromleitung gelegt hat. Also nicht zwingend das Unternehmen, von dem du deine Stromrechnungen erhältst. Sehr oft stimmen beide jedoch überein; meist sind die Stadtwerke die richtigen Ansprechpartner. Betreibst du ein Balkonkraftwerk 600W, so kannst du die Meldung selbst vornehmen. Bei Mini-Solaranlagen mit höherer Leistung muss ein Elektroinstallateur das Gerät anmelden.

Der Netzbetreiber akzeptiert eine Mini-Solaranlage in der Regel nur dann, wenn ein Stromzähler mit Rücklaufsperre vorhanden ist. Die bislang gängigen Ferraris-Zähler waren in der Lage, bei Stromeinspeisung rückwärts zu laufen. Mittlerweile werden diese alten Stromzähler flächendeckend ausgetauscht in Modelle, die sich nur in eine Richtung bewegen. Sollte das bei dir noch nicht geschehen sein, kannst du den Netzbetreiber um einen Austausch bitten. Meist klappt das unkompliziert und ohne nennenswerte Zusatzkosten.

Die Bundesnetzagentur ist für die Regulierung des Energiemarktes und Personenverkehrs sowie der Telekommunikation und der Post zuständig. Hier meldest den Betrieb der Anlage generell selbst an.

Vor- und Nachteile eines Balkonkraftwerks

Beginnen wir mit den Nachteilen.
Dein Gewinn an Strom ist nicht exakt absehbar. Eine grobe Einschätzung können die Angaben des Deutschen Wetterdienstes zur Sonnenscheindauer an deinem Ort liefern. Zudem spielt es eine Rolle, ob deine Anlage so geschickt installiert ist, dass sie möglichst viel Sonne einfängt. Eine Anlage auf einem Nordbalkon erzeugt weniger Strom als eine Solaranlage mit südlicher Ausrichtung. Weiterer kleiner Nachteil: Die Maximalleistung ist durch die 600W-Obergrenze für Anlagen in Eigeninstallation nach oben gedeckelt. Angesichts dieser variablen Faktoren ist es nicht leicht abzuschätzen, nach welchem Zeitraum sich ein Balkonkraftwerk amortisiert.

Vorteile:
Der Hauptvorteil wie auch der Sinn der Sache besteht darin, dass du weniger Strom vom Netzbetreiber beziehen musst. In Zeiten massiv steigender Strompreise nimmt dieser Vorteil an Bedeutung kontinuierlich zu. Sollte dein Stromanbieter einen Teil des Stroms aus konventionellen Energiequellen beziehen, so tust du auch der Umwelt etwas Gutes, indem du diesen Anteil zumindest in gewissem Rahmen durch Solarenergie ersetzt.
Des Weiteren benötigst du keine besonderen Kenntnisse bei der Installation der Solaranlage – sie kann tatsächlich auch von Laien fix montiert werden. Zudem ist die Anlage mobil, sodass du sie bei einem Umzug mitnehmen kannst.

Worauf sollte ich achten?

Du solltest unbedingt auf folgende Dinge achten, wenn du ein Balkonkraftwerk installieren möchtest:

  1. Kompatibilität mit deinem Stromnetz: Stelle sicher, dass das Kraftwerk mit deinem Stromnetz kompatibel ist.

  2. Wettereignisse: Überprüfe, ob das Kraftwerk für extreme Wetterbedingungen wie starke Regen- oder Windböen geeignet ist.

  3. Genehmigungen: Informiere dich über die erforderlichen Genehmigungen und behördlichen Anforderungen für die Installation eines Balkonkraftwerks.

  4. Platzierung: Wähle eine geeignete Stelle für die Installation, die genügend Sonnenlicht und ausreichende Stabilität bietet.

  5. Kosten: Überprüfe die Gesamtkosten einschließlich Anschaffung, Installation und Wartung des Kraftwerks.

  6. Erwartete Leistung: Überprüfe, ob das Kraftwerk deinen Strombedarf decken kann.

  7. Garantie und Wartung: Überprüfe die Garantiebedingungen und den Wartungsbedarf des Kraftwerks.

Häufig gestellte Fragen

Hausbesitzer oder Mieter haben grundsätzlich das Recht, mehrere Solarmodule zu nutzen, solange die von ihnen verwendete Leistung des Wechselrichters 600 Watt nicht überschreitet. Es ist jedoch nur erlaubt, ein 600-Watt-Balkonkraftwerk pro Wohnung oder Zähler zu installieren.

Eine Anlage mit einer Leistung von 600 W hat in der Regel eine durchschnittliche Anfangsinvestition von 1.000 Euro, die sich meist bereits nach 5 Jahren amortisiert hat. Nach 25 Jahren kann man mit einem Balkonkraftwerk im Vergleich zu herkömmlichen Stromkosten ca. 5000€ sparen.

Wenn der Netzbetreiber das Kraftwerk entdeckt, wirst du eine Benachrichtigung vom Netzbetreiber erhalten. Du kannst die Anmeldung dann später nachholen.

Balkonkraftwerke sind seit 2023 von der Mehrwertsteuer befreit. In einigen Bundesländern (Berlin, Schleswig-Holstein & Mecklenburg-Vorpommern) wird darüber hinaus auch die Anschaffung mit 200-500€ gefördert. Mit bis zu 1450€ gibt es für finanziell schwächere Haushalte in Heidelberg die größte Förderung.

Du solltest beachten, dass du bereits vor der Anschaffung die Anträge stellen musst. Außerdem gibt es teilweise bestimmte Anforderungen, wie beispielsweise bestimmte Stecker, die verwendet werden müssen.


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