Homey Advanced Flows: Ein detailliertes Tutorial
Homey Advanced Flows bieten eine leistungsfähige Möglichkeit, dein Smart-Home-Erlebnis zu personalisieren und zu automatisieren. In diesem Tutorial erfährst du, wie du mit den Advanced Flows von Homey deine Hausautomation auf ein neues Level bringen kannst. Außerdem stellen wir dir ein paar Beispiele vor, mit denen du dein Smarthome automatisieren kannst.
Falls du Homey noch nicht kennst, lies dir dazu am besten unseren Testbericht durch. Das smarte Gateway vereint unzählige Smarthome-Systeme und ermöglicht die Kommunikation untereinander.
Homey Flows vs Advanced Flows
Neben den "einfachen" Flows gibt es auch die extended Flows. Während ein normaler Flow nur einen Auslöser haben kann und alle Bedingungen erfüllt sein müssen (nur UND-Verknüpfung - keine ODER-Verknüpfung), können Advanced Flows auch sehr komplexe Logiken enthalten. Advanced Flows sind eine Erweiterung der Standard-Flows in Homey, die dir mehr Flexibilität und Kontrolle bieten. Damit lassen sich wirklich smarte Abläufe modellieren - ja, fast schon "programmieren". Während die Homey-Flows allen Nutzern zur Verfügung stehen, stehen die Advanced Flows nur Nutzer zur Verfügung, die entweder einen Homey Pro besitzen, das Abo für 2,99? nutzen oder die Advanced Flows für einmalig 25? freigeschalten haben.
Erstellung eines Advanced Flows
Obwohl sich mit Advanced Flows nahezu unbegrenzt komplexe Abläufe erstellen lassen, ist der Einstieg sehr einfach! Dank dem visuellen Editor lassen sich die einzelnen Blöcke ganz bequem per Drag&Drop verschieben und zusammenfügen.
Den Flow Starten (Wenn...)
Jeder Flow benötigt einen Auslöser. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten. Neben einem ganz einfach Start-Knopf zur manuellen Ausführung ist es auch möglich einen Flow zu einer bestimmten Uhrzeit (z.B. täglich um 09:00 Uhr oder bei Sonnenaufgang) oder in verschiedenen Intervallen (z.B. alle 3 Stunden) zu starten. Außerdem lassen sich Flows starten, wenn sich ein Sensorwert geändert hat: So lassen sich Automationen auslösen, wenn z.B. die Temperatur in einem Raum einen bestimmten Wert erreicht oder ein Bewegungsmelder ausgelöst wurde. Darüber hinaus gibt es je nach den installierten Apps noch unzählige weitere Auslöser:
Bedingungen hinzufügen (Und...)
Für komplexere Abläufe reicht es oft nicht, nur darauf zu reagieren, dass beispielsweise der Bewegungsmelder anschlägt. Hier kommen weitere Bedingungen ins Spiel. Damit können beliebige Werte des Systems geprüft und entsprechend darauf reagiert werden (z.B. die Helligkeit oder Temperatur, die aktuelle Uhrzeit, die Anwesenheit eines Nutzers, verschiedene Variablen etc.).
Auch hier gibt es je nach den installierten Apps viele verschiedene Bedingungen.
Aktionen ausführen (Dann...)
Das Ziel eines Flows ist es, Aktionen auszuführen. Das kann das Regeln der Heiztemperatur, das Schalten einer Steckdose, das Senden einer Benachrichtigung oder vieles mehr sein. Es können auch Variablen gesetzt und verändert oder HTTP-Requests an externe Dienste sein. Je nach installierten Apps gibt es auch hier unzählige Möglichkeiten, um Aktionen auszuführen:
Verzögerungen
Es gibt auch die Möglichkeit, Abläufe um Sekunden oder Minuten zu verzögern. Damit lassen sich zum Beispiel Timer erstellen, die nach einer gewissen Zeit das Licht ausschalten, Bewegungsmelder können das Licht aktivieren und nach 5 Minuten wieder ausmachen oder du kannst dich nach dem Öffnen eines Fensters in paar Minuten später daran erinnern lassen, es wieder zu schließen.
Variablen benutzen
Es gibt auch die Möglichkeit, Variablen zu setzen und in Abfragen zu verwenden. Damit lassen sich Werte systemweit speichern und beispielsweise in anderen Abläufen bearbeiten oder abfragen. So können verschiedene Abläufe miteinander Daten austauschen.
Manche Auslöser benutzen Variablen, um beispielsweise die aktuelle Temperatur auszugeben. Im folgenden Beispiel liefert der Auslöser "Die Temperatur hat sich geändert" die aktuell gemessen Temperatur, damit in einem Logik-Block auf den Wert reagiert werden kann.
ANY- & ALL-Operatoren
Mit den ANY- & ALL-Operatoren können sehr komplece Logiken abgebildet werden. Ein Flow wird nur dann fortgesetzt, wenn alle vorherigen Abläufe abgeschlossen sind (ALL) oder wenn mindestens ein Ablauf abgeschlossen ist (ANY).
Hilfreiche Blöcke
Es gibt ein paar Blöcke, die wir sehr häufig verwenden, da sie wirklich praktisch sind. Außerdem gibt es noch ein paar andere nützliche Blöcke, mit denen man sehr smarte Abläufe erstellen kann.
Damit lassen sich zum Beispiel Push-Benachrichtigungen an einzelne Benutzer senden. Wenn niemand zuhause ist lassen sich die Nutzer also ganz einfach über Vorkommnisse zuhause benachrichtigen. Falls du die Alexa-App eingerichtet hast, kannst du über die Alexa-Lautsprecher auch Ankündigungen erstellen. Damit lässt sich z.B. ankündigen, wenn ein Nutzer gleich zuhause ist oder die Waschmaschine fertig ist.
Es gibt auch die Möglichkeit, den Nutzern eine Benachrichtigungen zu senden, die sie bestätigen können. Je nachdem, ob die Nutzer "Ja" oder "Nein" wählen kann der Flow anders weitergehen. Damit lässt sich beispielsweise einrichten, dass Nutzer gefragt werden, ob der Saugroboter gestartet werden soll, wenn sie das Haus verlassen haben.
Auf dem Handy sieht die Benachrichtigung dann etwa so aus:
Wer Drittsysteme an Homey anbinden möchte, der kann sich den Block für das Senden von HTTP-Requests ansehen. Damit lassen sich beispielsweise APIs ansprechen und sogar zurückgegebenes JSON parsen und verarbeiten. Damit ließe sich beispielsweise verkünden, wenn sich ein Aktienpreis geändert hat.
Homey Flow Beispiele
Nach der Vorstellung der einzelnen Block-Typen und Blöcke möchten wir außerdem noch ein paar Beispiele für sinnvolle Automationen vorstellen. Wir haben alle Beispiele auch selbst getestet bzw. dauerhaft bei uns im Einsatz.
Lichtsteuerung im Flur mit Bewegungsmelder
Ein praktischer Flow ist die Steuerung der Lichter über einen Bewegungsmelder. Wenn jemand zuhause ist und es zwischen 23 und 5 Uhr ist, wird das Licht eingeschaltet sobald eine Bewegung erfasst wird. Wenn keine Bewegung mehr erfasst wird, geht das Licht aus. Der Flow lässt sich auch sehr leicht erweitern, wenn beispielsweise ein Helligkeitssensor integriert wird. Außerdem könnte man ab einer gewissen Uhrzeit das Licht nur noch gedimmt einschalten lassen.
Luftentfeuchter starten, wenn Luftfeuchtigkeit hoch
Besonders im Winter kommt es sehr häufig zu einer hohen Luftfeuchtigkeit in der Wohnung. Ein Luftentfeuchter kann hier Abhilfe schaffen. Mit einem simplen Flow kannst du deinen Luftentfeuchter automatisch starten, sobald die Luftfeuchtigkeit einen gewissen Wert übersteigt und wieder stoppen, wenn die Luftfeuchtigkeit ausreichend gesunken ist.
Saugroboter starten, wenn niemand zuhause ist
Jeder weiß, dass ein Saugroboter eine komfortable und bequeme Möglichkeit ist, seine Wohnung stets sauber zu halten. Wer einen Großteil seiner Arbeitszeit im Home-Office verbringt, der wird jedoch schnell merken, dass es auch lästig sein kann, wenn während der Arbeitszeit ein Roboter durch die Wohnung fährt - leise sind die Geräte nämlich nicht gerade.
Mit einem Flow lässt sich der Roboter ganz einfach starten, sobald die letzte Person das Haus verlassen hat und automatisch wieder stoppen, wenn jemand nach hause kommt.
Damit der Roboter aber nicht direkt jedes mal losfährt, wenn niemand zuhause ist, werden noch ein paar Zeitgrenzen eingebaut, damit der Roboter nur zwischen 9 und 17 Uhr losfährt. Außerdem werden Sonntage und die Zeit von 11:00 - 13:30 Uhr ausgenommen.
Mit einer Variable merkt sich Homey dann auch noch, ob der Roboter an diesem Tag schon unterwegs war, damit er nicht mehrfach täglich fährt. Diese Variable wird täglich um Mitternacht zurückgesetzt.
IKEA Button zur Steuerung des Schreibtisches
Der IKEA Shortcut-Button bietet mit seinen 3 Aktionen (Drücken, Doppel-Drücken und lang gedrückt Halten) die Möglichkeit mit nur einem Button mehrere Kontextsensitive Befehle auszuführen.
In unserem Büro lassen sich so mit einem Klick alle Bildschirme einschalten bzw. ausschalten - je nachdem ob sie gerade an oder aus sind.
Ein Doppelklick startet auf unserem Echo eine Playlist auf Spotify.
Wird der Button länger gedrückt, dann wird die LED-Leiste hinter den Monitoren eingeschaltet (bzw. ausgeschaltet, wenn sie gerade an ist). Die LED-Leiste wird auch automatisch wieder ausgeschaltet, wenn alle Monitore ausgeschaltet werden.
Benachrichtigung senden, wenn Waschmaschine & Geschirrspüler fertig sind
Ein weiterer praktischer Flow, den wir dauerhaft im Einsatz haben ist die Push-Benachrichtigung, sobald unsere Waschmaschine fertig ist. Den gleichen Flow könnte man auch bei einer Spülmaschine benutzen. Mit einer Steckdose mit Verbrauchsmessung überwachen wir den Stromverbrauch des jeweiligen Geräts und achten darauf, wann der Verbrauch unter einen gewissen Wert sinkt (je nach Modell unterschiedlich - hier muss am Anfang etwas herumprobiert werden). Sobald der Verbrauch wieder auf Stand-By-Niveau ist, erhalten wir eine Push-Benachrichtigung und Alexa verkündet, dass die Waschmaschine bzw. der Geschirrspüler fertig ist.
Erinnerung beim Lüften: Fenster schließen
Wer häufig vergisst, nach dem Lüften die Fenster auch wieder zu schließen, der sollte sich unbedingt diesen Flow ansehen. Mit einem Fensterkontakt wird ein Timer gestartet, sobald ein Fenster geöffnet wurde und nach 10 Minuten erinnert Alexa dich daran die Fenster wieder zu schließen.
Fazit
Mit Homey Advanced Flows lassen sich alle erdenklichen Abläufe im Smarthome modellieren. Dank den unzähligen Apps und Integrationen von Homey ist es möglich zahlreiche verschiedene Smart Home Geräte zu steuern und miteinander zu verknüpfen.
Der einfache Drag & Drop-Editor macht es auch Nutzern ohne Programmierkenntnisse möglich, komplexe Flows zu erstellen.
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