Die Connectivity Standards Alliance (CSA) hat Zigbee 4.0 vorgestellt. Gleichzeitig führt sie mit Suzi einen neuen Markennamen für die Sub-GHz-Variante der Funktechnik ein. Das Ziel: eine modernisierte Basis für vernetzte Geräte, die mehr Reichweite, stabilere Netze und aktualisierte Sicherheitsmechanismen bietet – ohne die bestehende Zigbee-Welt zu zerstören. Klingt erst mal sehr vielversprechend.
Zigbee 4.0 richtet sich nicht nur an neue Smart-Home-Produkte, sondern will auch klassische Zigbee-Geräte und Smart-Energy-Lösungen besser zusammenbringen. Die neue Spezifikation soll die bisherige Trennung aufweichen, damit alle Geräte in gemeinsamen Netzwerken sauber miteinander arbeiten. Laut CSA sollen Zertifizierungen einfacher werden und der Informationsaustausch einheitlicher ablaufen.
Auch beim Thema Sicherheit schraubt die Alliance an mehreren Punkten: Zigbee 4.0 erhält aktualisierte Kryptoverfahren und mehr Flexibilität, um auf internationale Vorgaben reagieren zu können. Dinge wie dynamische Link-Keys, Device Interview und ein steuerbares Authentifizierungsniveau im Smart-Energy-Bereich sollen gewährleisten, dass Geräte nur mit definierter Vertrauensstufe ins Netz gelangen. Für dich als Nutzer heißt das: Du bekommst ein sichereres und zuverlässiges Produkt, ohne dich tief einarbeiten zu müssen.
Zigbee 4.0 bleibt im bekannten 2,4-GHz-Band, öffnet sich aber zusätzlich für Sub-GHz-Frequenzen: den europäischen 800-MHz-Bereich und das nordamerikanische 900-MHz-Spektrum. Dadurch ergeben sich längere Reichweiten und eine bessere Abdeckung in schwierigen Umgebungen – etwa in Gebäuden mit viel Beton oder auf großen Geländen. Wichtig: Zigbee 4.0 bleibt rückwärtskompatibel zu Zigbee 3.0 und Smart Energy. Deine vorhandenen Geräte laufen also weiter, während neue Modelle zusätzliche Fähigkeiten mitbringen. An der Funkstrecke wird ebenfalls gefeilt: standardisierte Wiederholversuche im Netzwerk, zuverlässigeres Polling für sparsame Endgeräte, erweiterte Bestätigungen auf APS-Ebene und ein präziseres Zählen sowie Abgleichen von Nachrichtenrahmen sollen Paketverluste und Replay-Angriffe reduzieren.
Ein Komfortthema, das schon länger kursiert, wird nun stärker verankert: Zigbee Direct. Damit kannst du Geräte direkt per Bluetooth Low Energy (BLE) einrichten – ganz ohne speziellen Zigbee-Hub. Dein Smartphone oder ein anderes BLE-fähiges Gerät reicht als Einstiegspunkt. Außerdem führt die CSA Batch Commissioning ein: Du kannst mehrere Geräte gleichzeitig ins Netz bringen, besonders praktisch für Installationen zu Hause oder in größeren Projekten. Für batteriebetriebene Geräte gibt es Coordinated Sample Listening – „schlafende“ Endgeräte kommunizieren dadurch effizienter miteinander, ohne ständig wach zu sein. Das verlängert ihre Batterielaufzeit.
Parallel dazu führt die CSA die Marke Suzi ein – die Sub-GHz-Variante von Zigbee, basierend auf dem gleichen Netzwerk-Layer, aber optimiert für lange Reichweite im Mesh-Betrieb. Suzi ist gedacht für Außenbereiche, große Gebäude oder städtische Umgebungen, in denen 2,4-GHz-Netze häufig an Reichweite oder Störungen scheitern. Das Grundprinzip bleibt: niedriger Energieverbrauch, Mesh-Weiterleitung über viele Knoten und ein gemeinsamer Standard für Geräte verschiedener Hersteller.
Das Suzi-Zertifizierungsprogramm soll in der ersten Hälfte 2026 starten. Ab dann dürfen Geräte offiziell das Suzi-Logo tragen und ein geprüftes Zusammenspiel im Mesh versprechen. Bis dahin wird sich zeigen, welche Anwendungsfälle zuerst auf den Markt drängen – etwa smarte Straßenbeleuchtung, Sensornetze in der Landwirtschaft oder weitläufige Gebäudetechnik.
Für dich bedeutet das: bessere Sicherheit, längere Akkulaufzeiten und die Möglichkeit, neue Geräte wie Lampen, Schalter oder Steckdosen viel einfacher und sogar gleichzeitig einzurichten.
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