08.10.2023
Langes, selbstständiges wohnen ist etwas, was sich viele im Alter wünschen. Allerdings sieht die Realität in den meisten Fällen leider anders aus. Meist fällt das Leben ohne fremde Hilfe schwer und alltägliche Aufgaben werden zur Herausforderung. Hierbei können Smart-Home Geräte dabei helfen, das Leben angenehmer, sicherer und komfortabler zu gestalten. Unter dem Begriff "Ambient Assisted Living" versteht man alle technischen Assistenzsysteme, die das Leben älterer sowie Menschen mit Handicap situationsbedingt unterstützen. In diesem Ratgeber-Artikel wollen wir dir zeigen, welche intelligenten Geräte dabei helfen, das Leben im Alter zu erleichtern.
Mit fortschreitendem Alter können alltägliche Herausforderungen wie unebene Böden, enge Wege und unzureichende Beleuchtung zu einem Problem werden, insbesondere wenn Mobilität und Sehkraft nachlassen. Zusätzlich erschwert wird die Situation, wenn Lichtschalter schwer erreichbar sind, wie etwa bei nächtlichen Besuchen im Badezimmer, die sich für Senioren schnell zu einem Hindernislauf entwickeln können.
Eine Lösung bietet die Automatisierung der Beleuchtung, die beispielsweise durch Bewegungsmelder realisiert werden kann. In einem Smart Home schaltet sich das Zimmer-, Flur- und Badezimmerlicht automatisch ein, sobald der Bewegungsmelder aktiviert wird. Alternativ können auch per Sprachassistent die entsprechenden Lampen auf Zuruf eingeschaltet werden. Ebenso ist es möglich, Szenarien einzustellen, bei dem die Beleuchtung im Wohnzimmer ab einer bestimmten Uhrzeit allmählich gedimmt und schließlich komplett ausgeschaltet wird. Dies bietet die Möglichkeit, dass sich über eventuell angelassene Lichter keine Gedanken mehr gemacht werden müssen.
Mit zunehmenden Alter kommt es häufiger vor empflindlich auf Kälte zu reagieren. Mit einem Smart-Home stellt dies jedoch keine Herausforderung dar, da die intelligente Heizungssteuerung sinkende Temperaturen erkennt und die Heizung lange vor dem Einsetzen unangenehmer Kälte aktiviert. Zusätzlich kann für jeden Raum ein individuelles Temperaturprofil und Zeitplan eingestellt werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass sich in den Räumen, die genutzt werden, zu jeder Tageszeit eine Wohlfühltemperatur einstellt. Dies erleichtert nicht nur den Alltag, sondern trägt zusätzlich auch zur Energieeinsparung bei.
Im Alter kann das Klingeln an der Tür zu einem stressigen Faktor werden. Die eingeschränkte Mobilität kann den Weg zur Tür zu einer mühsamen Aufgabe machen, die im schlimmsten Fall umsonst ist, wenn der Besucher nicht geduldig genug wartet. Besonders zu unerwarteten Zeiten kann das Klingeln Verunsicherung hervorrufen. Ist es ein Notfall, ein Streich oder ein ungebetener Gast, dem man besser nicht öffnen sollte.
Eine vernetzte Türsprechanlage kann in solchen Situationen Sicherheit und Kontrolle bieten. Durch die Verbindung mit dem Smartphone kann von überall im Haus Kontakt zum Besuch aufgenommen werden. Die Videofunktion trägt zusätzlich dazu bei, direkt zu erkennen, wer vor der Haustür steht. Selbst das Öffnen der Haustür kann mit einem Fingertipp auf dem Smartphone erfolgen. Auf diese Weise wird kein Besuch mehr verpasst und das Hereinlassen der Gäste kann zudem ohne Gang zur Haustür erfolgen. Angehörige können Aktivitäten vor der Tür auch unterwegs verfolgen, was zusätzliche Sicherheit gibt. Als kleines Extra kann, wenn am Bett angebracht, eine intelligente Türklingel auch als Notfallknopf dienen. Angehörige können die entsprechende App installieren und werden per Push-Nachricht benachrichtigt, wenn die Klingel betätigt wird.
Eine weitere Herausforderung im Eingangsbereich für ältere Menschen ist das Schlüsselproblem. Personen, die unter Gicht oder Arthritis leiden, können an manchen Tagen den Schlüssel nicht drehen. Andere haben generell Schwierigkeiten, den Schlüssel mit zittrigen Händen ins Schloss zu stecken. Auch für diejenigen, die einen Rollator oder andere Gehhilfen verwenden, kann die Handhabung eines Schlüssels schwierig sein. Das kann zu Hemmschwellen führen, das Haus überhaupt zu verlassen.
Dank eines Haustürschlosses mit Fingerabdruck-Scanner fällt diese Hürde weg. Je nach Modell können die gängigen Türen ohne Bohren, Stemmen oder Verkabeln nachgerüstet werden. Die Systeme haben die Möglichkeit, unterschiedliche Benutzer zu erkennen und ermöglichen so die Festlegung von Zutrittsberechtigungen und Zeitfenstern über die entsprendende App. So können beispielsweise Pflegekräfte oder Haushaltshilfen nur innerhalb bestimmter Zeitfenster Zugang erhalten. Es gibt mittlerweile auch viele Schließsysteme, die direkt über eine App geöffnet werden können. Diese Produkte sind jedoch meist Bluetooth-basiert, verbrauchen relativ viel Akku und erfordern die sichere Handhabung eines Smartphones – hier kann ein Senioren-Smartphone unterstützend wirken.
Das Streben nach unabhängigem Wohnen im Alter trifft oft auf die Herausforderungen des Alltags, die ohne fremde Hilfe schwierig sein können. Die Integration von Smart-Home-Geräten im Rahmen des Ambient Assisted Living bietet eine vielversprechende Lösung. Diese Technologien erleichtern nicht nur den Alltag älterer Menschen und solcher mit Handicap, sondern gewährleisten auch Sicherheit und Komfort. Die Vorteile reichen von automatisierter Beleuchtung, die Stolperfallen in der Dunkelheit verhindert, über intelligente Heizungssteuerung, die den Komfort steigert und Energie spart, bis hin zur Küchensicherheit durch Überwachung und automatisches Abschalten von Geräten. Zudem bietet eine vernetzte Türsprechanlage Erleichterungen beim Besucherempfang und der Kontrolle von Aktivitäten vor der Tür. Die Integration von Fingerabdruck-Scannern als Schlüsselersatz erleichtert den Zugang und fördert die Mobilität. Insgesamt bieten seniorengerechte Smart-Home-Lösungen eine vielversprechende Möglichkeit, ältere Menschen dabei zu unterstützen, länger selbstständig und sicher in ihren eigenen vier Wänden zu leben.
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